Freitag, 15. Juli 2011

Im schillernden Rund

oder "Brideshead Revisited"

Langsam schimmert die Luft um sie, gegen die Sonne, sieht die kitschige Regenbogenfarben und sie riecht Palmoliveduft. Das Mädchen neben ihr schnattert ohne unter Unterlass und schafft es dennoch durch den gelben Ring zu pusten.
Sie nickt manchmal, brummt und vergräbt ihre Hände in das dicke Fell des Hundes, welcher glücklich schnauft und genießerisch die Augen schließt.
Die Luft riecht nach Heide und wenn sie mit der Zunge über ihre Lippen fährt schmeckt sie Salz.
Die Welt fern der Grenze, nah der Berge, berührt sie kaum. Wie durch einen Regenbogenschleier sieht sie die Sorgen. Und wollen sie doch aufschäumen, dann deckt sie diese mit feinstem Strandsand zu.
Leben im schillernden Rund. Behaglich, aber nicht von Dauer.

Montag, 25. April 2011

nordische Löffel

Gut, nachdem jetzt wohl auch der Letzte von der Eiersuche wiedergekommen ist, jetzt auch noch meine eher abschließenden Ostergrüße.
Dazu ein Bildchen, welches ich in den Heidedühnen von Dänemark aufgenommen habe. Possierlich, oder?

h

Fick mich für Support!

Überall stehen hübsche Menschen. Sie trinken überteuertes Bier, halten ihre Smartphones in die Höhe und offensichtlich gibt es den Geheimcode, dass man bei Bands aus Canada und Alaska verdammt-noch-mal Karohemden tragen sollte. So weit so gut, ein Konzertabend wie jeder andere. Die meisten sind frisch geduscht und man berührt sich beim Tanzen gerne mit den Hüften, lässt ungeniert Gesichter über unbekannte T-Shirt-Rücken streifen.

Wären da nur nicht diese Menschen, bei denen man sich fragt warum sie überhaupt Konzerte besuchen. Chic anziehen können die sich auch woanders, in Bars ist meist auch die Musik nicht so laut, da muss man auch nicht so schreien. Nur mal so ein Tipp von mir. Dann bekommt man auch nicht zufällig entnervte Ellenbogen in den Rücken gestoßen… Leider sind nicht alle bei einem „Portugal. The Man“- Konzert so schüchtern wie die Band selbst.

Vor mir unterhalten sich zwei Mädchen lauthals:
Mädchen 1: „Ach was, du bist doch schon eine Band. Du spielst etwas Gitarre und singst, das sind zwei Sachen.
Mädchen 2 schreit zurück: „Ja stimmt, von der Seite habe ich das gar nicht betrachtet. Dabei habe ich mich ja letztens schon aufgeregt. Bei so einem Vorsingen hat mein Freund den anderen Mädels applaudiert und fand sie schön. Dann habe ich ihn zur Rede gestellt. Ich meine, mit den anderen darf er nicht schlafen! Ich meine, da muss er mich doch supporten!“
Mädchen 1 nickt.

Ich bin etwas sprachlos weiter nach links gerutscht. Wobei dort eine Horde von Frauen wartete, die über eine Desiree abzogen. Also liebe Desiree aus München, deine Freunde halten dich für fett und eitel. Wenn du mehr Infos benötigst, schreibe mir eine Nachricht, ich weiß noch mehr…

Ist das nur mein Eindruck, oder gehen immer mehr Leute zu Konzerten ohne etwas von denen eigentlich etwas mitbekommen zu wollen? Dabei war das Konzert selber sehr toll. Auch wenn sie nicht längst alle meine Wunschlieder gespielt haben. Ich warte also auf das nächste Konzert, welches ja noch dieses Jahr kommen wird. Dann hoffentlich ohne die sehr redebedürftigen Menschen.

Unerträglichkeit des Ichs

„Ich neide allen ihr Nichtich-Sein. Da mir von allen Unmöglichkeiten diese stets als die allerunmöglichste vorkam, wurde sie zu meiner täglichen Begierde, zu meiner Verzweiflung in allen traurigen Stunden.“ [1]

Ein Blinzeln im Streiflicht, langsam schweben Teilchen durch die Luft. Das Licht trifft darauf, lässt ein sanft staubiges Leuchten durch den Raum flimmern. Mein Blickt betrachtet, nimmt auf. Und verschließt sich wieder, als das Bewusstsein im Raum zu greifen beginnt.

Ich will nicht sein! Und dieser Wille ist so schmerzhaft, weil er wahrscheinlich paradox ist.

Genießerisch habe ich die Tage verbracht, in denen ich Dich vermisste, in denen ich Licht auf meinen Körper streifen und in Erinnerung Deine Finger über meine Haut streichen sah. Ich genoss die Stunden, in denen meine Lippen aufeinander trockneten, weil ich nicht mehr sprechen musste, in denen ich nur mit den Finger beim Lesen drüber fuhr.

Doch mit dem Streiflicht kam ich wieder ins Spiel und kein Griff zum Buch, kein verzweifeltes Festhalten am schmerzhaften Verliebt Sein oder am barfüßigen Janis Joplintanz im abgedunkelten Schlafzimmer bringt mir die Ruhe vor mir und der ängstlichen Leere zurück.

Nunmehr bin ich zittrige Leere, inhaltslos aber mit zu viel Substanz um sich einfach auflösen zu können. Ich liege ob meiner Unfähigkeit in Ketten. Ich bin es nicht, der die Menschheit retten kann, bin keiner der führt oder einfach nur sicher folgen kann. Ich. Zweifler.

Und in den Tagen der Einsamkeit ist selbst der Hass verblasst. Wie beneide ich die Selbstlosen und die, deren Lebensmotto „Unverzagtheit“ ist. Denn was bin ich anderes als Verzagtheit?

________________
1 Pessoa, Fernando: Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares, übersetzt v. Inés Koebel. 2011: Fischer, S. 50.

Freitag, 15. April 2011

Beauvoir und meine Tagesplanung

Vor 25 Jahren starb Simone de Beauvoir. Für mich sind so ziemlich allein ihre Schriften aus dem feministischen Dunstkreis für lange Zeit erträglich gewesen. Bei vielen anderen regt sich in mir der Unwille, die Uneinigkeit, nicht so bei ihr. Als ich das erste Mal hörte „Wir werden nicht als Frauen geboren, sondern zu ihnen gemacht“, da wusste von Anfang an für mich, dass das stimmte. Aber finde ich, dass solche Tage wie der Girlsday sinnvoll sind, der auch heute ist? Vor ein, zwei Jahren hätte ich das negiert. Die Quote erst recht, wobei ich anfange zu zweifeln…
Was aber seit meiner Beschäftigung mit den Gender Studies bleibt ist, dass obwohl seit den 80ern nicht allein die Frauen im Blickfeld sind, Männer immer nur als Gegensatz bearbeitet werden, als Vergleichsbeispiel. Dabei ist egal welches Geschlecht doch Zwängen des ebendiesen unterworfen. Wäre es da nicht passend einfach Genderdays einzuführen? Es gibt Studien, die zeigen, dass Kinder im Aufwachsen eine Vielzahl von Identitätsrollen einnehmen können, allerdings in Wirklichkeit nur die Mädchen. Ein Mädchen kann vieles sein, Jungs haben nur drei Rollen in einer dynamischen Gruppe: Der Anführer, der Mitläufer, der Außenseiter. Aber wie kommt es, dass Frauen bei ihrer Vielzahl im Aufwachsen im Erwachsensein beispielsweise „gläserne Decken“ spüren, Wege nicht gehen können. Obwohl sie als Kind überzeugt waren, dass der geschlechtliche Aspekt nur ein kleiner Teil einer Identität eines Menschen ausmacht, erleben sie immer wieder die Unterschiede, die in der Gesellschaft aufgebaut sind, wobei die Gründe oftmals im Dunkeln liegen.
Aber naja, es gibt ja auch seit kurzem den Boysday, vielleicht erlebe ich in kurzer Zeit auch, dass einfach diese Tage zusammen geführt werden oder sogar obsolet sind? Ich weiß es nicht…
Und darum werde ich mir Karin Rönickes Vortrag „Stereotype, Sichtbarkeit und Wettkampf. Diversity in der digitalen Gesellschaft“ auf der re:publica angucken. Vielleicht trifft man sich ja da. Das Ziel sind nämlich Lösungsversuche. Denn mal tau!

Dienstag, 12. April 2011

Von Frühlingslämmern und alten Schafen

Der Zug fährt an sanfthügligen Weiden vorbei. Auf ihnen sind die ersten Frühlingskälber, braun, in die Sonne glänzt ihr junges Fell.
Ich erinnere mich an die Zeit im Winter, während unsere Füße langsam zu Eis wurden, spalteten wir am Morgen Holz und stapelten es die Außenwände der Gartenschuppens hoch und unterhielten uns. Was wir am Abend zuvor im Fernsehen gesehen hatten, wobei S., ein blonder Junge mit Intellektuellenbrille die Geschichten am besten nacherzählen konnte, herrlich banale Gerüchte, Scherze, und Wünsche, die man sich zuwarf, während die Luft nach harzigen Holz und frisch gefallenen Schnee roch. Und H. erzählte von seinen Schafen, wie viel Wolle sie ihm eingebracht hatten und wie viele Frühlingslämmer er sich wünschte. Und wie immer lud ich mich zum Frühling ein um sie zu sehen.
Damals war H. noch ein schmaler, blassblonder Junge, mit mehr Stimme als Körper. Und die Weichheit seiner geröteten Wangen passte gut zu den frischen, weißen Lämmern, die im Frühling in den ersten Strahlen der Sonne unbedarft tollten.
Hätte ich damals mir denken können, dass ich in meiner Zukunft das Land nur noch vom Vorbeigehen her kennen sollte?
Wann bin ich den Weg eingeschlagen, der mich davon wegführte, neugeborene Kälber mit Stroh abzureiben? Ich fühle mich eigentlich nicht anders als Städterin, als Landpomeranze vom flachen Land.

Montag, 7. Februar 2011

Schlafmetamorphosen

Langsam gleiten Bilder ineinander. Erinnerungen, Traumverschiebungen und Gegenwartsinterpretationszuständen. Ich sehe Gesichter, die ich nicht kenne, aber in ihren Knochen spüre ich die gemeinsame Vergangenheit. Das Stalken meiner Vergangenheit im Internet beschert mir trüb dumpfe Träume.
Alles ist düster und opak. Während der Fanatiker im Nebenraum Seiten zum Klingen bringt, blinzel ich erwachend. Draußen breitet sich Frühlingssonnenschein aus. Vor wenigen Tagen ging ich noch durch Schneegestöber. Die Vögel und die Sonne erinnern sich nicht.
Der Sonnenschein und das Liegen im Sonntagsbett erscheinen mir unwirklicher als meine Träume. Fragt sich, ob der Traum in der Woche weitergeht, oder die gefühlte Wirklichkeit mich einholen wird.

"The world is alive now, in and outside our home"

Freitag, 28. Januar 2011

"I am notihning without pretend"

Gestern ging ich in ein Geschäft, davor merkte ich, dass ich geistig mein Lächeln übte. Ich wollte nichts vortäuschen, wollte nett sein. Aber wenn die Frage käme wie es mir ginge, hätte ich „gut“ geantwortet. Wie meine Gedanken aussehen kann ich nicht aussprechen.

“I know my thoughts
Can’t live with them”

Und ich wünsche mir die Probleme zurück, die ich noch vor drei Monaten hatte.



( )

“I know my thoughts
But I can’t hide them“

Glück ist eine Einstellungssache, sagt man. Mir fehlt die Einstellung. Mir fehlt da eindeutig der Zugang. Zumindest sehe ich Glück, wenn es an mir vorbei läuft. So weit, so gut.

„I wanted to give you everything
But I stand still in awe with superficial things”

Ich sehe den Scherz, wenn er vor mir steht. Und er lacht mich aus und ich bin kein Spielverderber und lache mit. Es ist nicht alles meine Schuld, aber die Einstellung ist eben die meine. Ich lächle dem Scherz zu und wünschte mir, dass er verschwinden würde. Ich wünschte, dass es kein Gegenüber gäbe, ich wünsche mir Leere. Und vermisse Dich zugleich.

“I don’t need another friend
When most of them
I can barely keep up with them
Perfectly able to hold my own hand
But I still can’t kiss my own neck”
(1)

___________
Wye Oak: Civilian, von Civilian 2011.

Sonntag, 26. September 2010

iPad

Aus arbeitstechnischen Gründen gehöre ich an diesem Wochenende zu einem sehr ausgepräten Apple-Nutzer. Etwas, was ich vorher einfach verpasst und danach auch nicht mehr sein wollte (wenn man mal davon absieht, dass ich an Rechnern von Freunden gearbeitet habe).. Und deshalb ist da ein gewisser Unwille da, wenn ich die Geräte in die Hand nehme. Wobei mir nach einem Tag Dauernutzung sagen kann, ja ist ist mehr Schönes dran als ich dachte, allerdings sind auch ein paar Dinge blöd!

Ein Sache, die man dem iPad allerdings nicht anlasten kann, mich aber nicht gerade glücklich stimmen ist, dass meine Hintergrundgrafik des Blogs auf dem iPad leider anders angezeigt wird als ich will. Mist. Da muss ich mir vielleicht etwas anderes einfallen lassen.

Und nein, ich werde danach wohl nach diesem Wochenende wohl kaum zum absoluten Applejünger, auch wenn ich gewisse Negativgefühle etwas mildern werde...

Nebenbei habe ich bemerkt, dass ich andere Bewegungen zur Bedieung anwende als die meisten anderen in meiner Umgebung. Die wischen, schieben und haben schöne fließende Bewegungen. Ich gehe da ziemlich prakmatisch und bewegungsfaul dran, ich tippe einfach. Warum sollte ich wischen, wenn ich das viel schenller und müheloser bewältigen kann?

Dienstag, 17. August 2010

Winston mehr funky als sonst

Etwas mehr funklastig, aber ansonsten doch eben sehr Charlie Winston. Ich bin gerade durch Zufall auf das Lied gestoßen, da ich gerade auf der verzweifelten Suche danach war, dass der Künstler vielleicht auch mal nach München kommen könnte. Ich meine warum Dresden (nichts gegen Dresden), warum Frankfurt (denkt euch den Part) und warum Köln (ihr wisst schon), aber kein München!!!???

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