T. Aschenlampe - 5. Okt, 00:50
Hab heute mit meiner Tochter darüber gesprochen und sie gefragt, warum sie das alles lernt, was sie da lernt. Ohne nachzudenken antwortete sie, weil Allgemeinbildung wichtig sei. Braves Kind. Dann schob sie nach - und für sie als zukünftige Schauspielerin sei es besonders wichtig, viel zu wissen. Okay, da sieht sie offensichtlich einen Sinn - und die elterliche Propaganda scheint zu funktionieren. Die Pubertät kommt ja noch. Denn da, finde ich, setzt das Sinnproblem massiv ein. Ist gerade bei ihrem 3 Jahre älteren Bruder zu beobachten, der findet Schule in toto doof, weil Schule seinem augenblicklichen Glücksstreben zuwiderläuft. Er kann durch die Quälerei, die es für ihn im Augenblick bedeutet, in keinem Fach außer Sport einen Sinn erkennen. Und da liegt der berühmte Hase im Korn und wir können die Flinte in den Pfeffer werfen. Denn es steckt ja wohl kein Sinn drin, wenn er nicht entweder von einem fähigen Pädagogen vermittelt oder vom Schüler mit Wissensdurst und eigener Arbeit hineingesteckt werden kann. Dummerweise nimmt die Motivation in der Pubertät oft drastisch ab. Und wenn dann auch noch die Lehrer unmotiviert, müde oder schlicht falsch am Platze sind... Bitte nicht missverstehen, will hier keine allgemeine Lehrerschelte loswerden, sie sind ja auch nur Symptomträger in einem vermurksten Bildungssystem, in dem das allgemeine intellektuelle Dämmern, in das unsere Republik gefallen zu sein scheint, besonders lähmend wirkt.