Dienstag, 17. Januar 2006

nochmals Rilke

Ja, wenn man Zeilen aus ihrem Kontext reißt, dann können sie plötzlich ein ganz anderes Bild abgeben. Das rufe ich mir mal selbst ins Gedächtnis und gebe das ganze Gedicht wieder, nach dem mein Blog seinen Namen hat.
Rilke hat es in seinem Stundenbuch veröffentlicht, welches schon durch diesen Namen in den christlichen Kontext gebracht wird und auch durch die Einordnungen der drei Bücher: Vom Mönchischen Leben, Von Der Pilgerschaft und Von der Armut Und Vom Tod. Das Gedicht wurde aber auch an seine damalige Geliebte Lou Andreas-Salomé verfasst. „In zahlreichen Gedichten Rilkes findet sich ein Echo dieser Begegnung, oftmals im Ton einer fast religiösen Anbetung“,[1] dieses Gedicht soll ein Beispiel dafür darstellen.

LÖSCH mir die Augen aus: ich kann dich sehen,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füße kann ich zu dir gehn,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
Mit meinem Herzen wie mit einer Hand,
halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen,
und wirfst du in mein Hirn den Brand,
so wird ich dich auf meinem Blute tragen.





[1] Aufsatz zu Andreas-Salomé, Lou. Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation.

Puppenaugen

Um es gleich zu Anfang zu sagen:
Das hier ist kein Rilke-Blog, noch werde ich andauernd schreiben, dass ich mich wie das lyrische Ich von Rilke, als Puppe fühle, mich in ihr zurückziehe oder aber vor der Puppe Angst habe, oder was man da noch so sagen könnte. Vielleicht kommt es manchmal vor, so genau weiß ich das nicht; aber jedenfalls nicht nur.
Wobei die Darstellung der Augäpfel natürlich auch in die Richtung gedeutet werden können!
Trotzdem habe ich aber zuerst bei der Gestaltung des Blogs, und vor allem bei der bildlichen Darstellung daran gedacht, dass ich schildere was mir so durch die Sinne geht und gedanklich verarbeitet wird. Darum so viele Augen, die jeweils in verschiedene Richtungen ausgerichtet sind. Immer wieder Eindrücke sammeln und dabei wahrscheinlich durch die Vielheit vollkommen die Übersicht und der Verstand verlieren.
Aber hey, wer strebt nicht etwas Irrsinn an? Wenn wir schon mit Rilke begonnen haben, können wir zum Abschluss auch im angenehm schaurigen fin de siècle schwelgen.

Stimme eines jungen Bruders
Ich verinne, ich verinne
Wie Sand, der durch die Finger rinnt.
Ich habe auf einmal so viele Sinne,
die alle anders durstig sind.
Ich fühle mich an hundert Stellen
Schwellen und schmerzen
Aber am meisten mitten im Herzen.

Ich möchte sterben. Laß mich allein.
Ich glaube, es wird mir gelingen,
so bange zu sein,
dass mir die Pulse zerspringen.

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