keep on rollin
Vor einigen Tagen rief mich mein Bruder an und wollte wissen wie es mir ergangen ist. Perplex wusste ich die Frage nicht zuzuordnen. Er hätte gehört ich wäre mit dem Fahrrad auf Reisen gewesen, wahnsinnig von Deutschland weiter hoch in den Norden nach Dänemark.
Stimmt, aber war ja nicht meine Idee… und all zu viel Angst hatte ich jetzt auch nicht. Ich bin einfach mal mitgefahren und habe geguckt ob ich das kann. Und wer hätte es gedacht, ich bin nicht unsportlicher als viele andere auch. Dabei hat mir doch meine Mutter den Unmut zu Sport versucht beizubringen, wenn nicht sogar versucht an zu erziehen.
Kein Muskelkater, dafür ein lädiertes Knie wegen mies verlegten Pflastersteinen sowie daraus resultierter überreizter Achillessehne. Also was man sich so vorstellt, wenn man mit dem Fahrrad von dem Heimatkaff des Fanatikers los fährt und nach einer Woche Fahrt am Bovbjerg ankommt. Die letzten Kilometer musste ich dann an der Steilküste gehen, denn ich hatte einen Platten. Wahres Glück, wenn man bedenkt, dass wir zu sechst in einer Woche nur zwei platte Reifen und eine abgesprungene Kette hatten, die wir aber mal eben wieder hoch bekommen haben.
Aber zum Gipfelstürmer tauge ich nicht, denn wenn es anstrengend wird reizt es mich nicht. Ich mache weiter, weil muss ja… Doch es wäre keine Schmach für mich aufzugeben, es ist keine Herausforderung gegen Wind und Kies zu kämpfen. Mir fehlen wirkliche sportliche Ambitionen, für manche Dinge reicht es nicht aus, wenn man sich gerne bewegt, wenn man den Körper bewegt, nutzt.
Zudem finde ich zwar eine schöne Landschaft toll, aber auf dem Rad habe ich erfahren, dass mir das Rollen des Rades wichtiger ist als die Aussicht. Kommt sowieso etwas kurz, wenn man mit 20 bis 30 Sachen hinter anderen fährt. Dann bringt es auch Spaß, weil es einfach rollt, weil man das Rollen am Laufen lässt, egal wie die Straße ist, der Deich links ewig gleich aussieht. Sah ich leider einzig so…
Gezeigt hat es mir aber, dass man auch solche Urlaube ruhig angehen kann, auch wenn man nur auf drei Stunden Sport in der Woche kommt. Also Leute, mehr Mut zum Sporturlaub. Durchaus lohnenswert, denn auch wenn ich glatten Asphalt vorziehe, bei solch einem Urlaub ist wirklich der Weg das Ziel, man bekommt wirklich viel zu sehen.
Was sagte ich meinen Bruder? War ganz nett na…