Nachtgedanken
Ich schlafe ja irgendwie manchmal selten. Und weil die Welt sehr gerne schläft, träumt, die Augen unter geschlossenen Lidern tanzen lässt, habe ich viel Zeit zum Nichtstun und ähnlich Dummes.
Manchmal schleiche ich mich an Betten und betrachte den Schlaf. Dann greife ich in Träume ein, indem ich am Abgrund die Hand reiche, indem ich meine einfach in die Hand des anderen gleiten lasse. Und meistens greift der andere zu. Oder ich sorge für das vergnügliche Grausen, indem ich leicht in den Nacken puste…
Meistens sehe ich aber nur voller Bewunderung zu. Schlaf. Ich schlafe gern, aber wir haben es nicht so drauf uns mal zu verabreden. Ich warte auf ihn, wie auf einen gewohnt verspäteten Zug. Ich meide ihn, denn beim Warten habe ich Zeit zu denken. Und die Gedanken sind beunruhigend, wenig schlaffördend. Dann klopft mein Herz.
Alles schläft und nur mein Herz breitet sich aus und zieht Kreise.
Auf mir kommt nie ein Alb zu sitzen, der Alb bin ich. Vielleicht kann sich ein narzisstischer Alb nur selbst betrachten und grausen…