Es muss nicht dumm sein zu Vorträgen zu gehen
Während zwei Perlohring-ich-habe-auch-noch-so-einen-schönen-Pullover-an-Mädchen in Konzertlautstärke sich die komplizierten Handlungsstränge eines Inside-Artikles zuschrien, versuchte der Professor die dagegen sicherlich banale Komplexität Raabes Literatur, nämlich die Gebrochenheit und seine Art der Selbstreflexion der Sprache zu erläutern.
Kurz jagten mich Mordgelüste auf die Mädchen mit den hübschen Ponyfrisuren, aber nur kurz, denn nur schon die Titelerwähnung Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte lässt mich auf irrige Weise glücklich werden.
Es gibt Vorträge, die in ihrer Humorigkeit das Leben retten können. Ich bin mir sicher, dass der Professor als ein Zitat an Raabes Literatur mit vollkommener Absicht den Begriff „Stopfkuchen“ ganze 36 Mal wiederholt, dazu noch die feinsten Wortwiederholungen gesponnen in verschiedenen Wortzusammenhängen.
Das Vorhaben Raabe neu zu lesen ist keine Entscheidung mehr, sondern als ein hypnotisches Lachen in mich gepflanzt.