Der Langsame am Bahnsteig
Immer wieder höre ich den Ausspruch, dass mit dem Alter die Zeit schneller verstreiche. Dem kann ich mich nicht anschließen. Für mich verging die Zeit immer schnell. Natürlich gibt es auch in meinem Leben Augenblicke, die sich ausdehnen, die außerzeitlich sind. Doch ansonsten zerrinnt alles, ist immer schneller als ich. Die Sommerferien vergingen immer zu schnell, die nächste Matheklausur rückte immer zu schnell auf mich zu, Abgabetermine für Seminararbeiten oder Magisterarbeit überholten mich mit erschreckend guten Sprinterqualitäten.
Heute werde ich älter und habe nichts von dem erreicht was man so gemeinhin erreichen sollte. Und alles was ich erreichen habe wollen steht oftmals nicht in meinen Möglichkeiten.
Muss ich mich neu erfinden oder einfach beschleunigen?
Ich denke gerne an die Erwiderung einer einstigen Freundin, als ihr jemand vorwarf, dass ihr Zug abgefahren sei, sie die Chance verpasst habe: „Dann nehme ich den nächsten!“
Ich lachte damals. Und heute würde ich ihr wohl hinterherwinken.
"[...]
but you were standing there so close to me
like the future was supposed to be
[...]
I remember
remember well
but if I'd forgotten
could you tell?"
vampire weekend: taxi cab