Puppenaugen
Um es gleich zu Anfang zu sagen:
Das hier ist kein Rilke-Blog, noch werde ich andauernd schreiben, dass ich mich wie das lyrische Ich von Rilke, als Puppe fühle, mich in ihr zurückziehe oder aber vor der Puppe Angst habe, oder was man da noch so sagen könnte. Vielleicht kommt es manchmal vor, so genau weiß ich das nicht; aber jedenfalls nicht nur.
Wobei die Darstellung der Augäpfel natürlich auch in die Richtung gedeutet werden können!
Trotzdem habe ich aber zuerst bei der Gestaltung des Blogs, und vor allem bei der bildlichen Darstellung daran gedacht, dass ich schildere was mir so durch die Sinne geht und gedanklich verarbeitet wird. Darum so viele Augen, die jeweils in verschiedene Richtungen ausgerichtet sind. Immer wieder Eindrücke sammeln und dabei wahrscheinlich durch die Vielheit vollkommen die Übersicht und der Verstand verlieren.
Aber hey, wer strebt nicht etwas Irrsinn an? Wenn wir schon mit Rilke begonnen haben, können wir zum Abschluss auch im angenehm schaurigen fin de siècle schwelgen.
Stimme eines jungen Bruders
Ich verinne, ich verinne
Wie Sand, der durch die Finger rinnt.
Ich habe auf einmal so viele Sinne,
die alle anders durstig sind.
Ich fühle mich an hundert Stellen
Schwellen und schmerzen
Aber am meisten mitten im Herzen.
Ich möchte sterben. Laß mich allein.
Ich glaube, es wird mir gelingen,
so bange zu sein,
dass mir die Pulse zerspringen.