völlige Trennung von Staat und Kirche wäre wünschenswert, ist aber wohl unmöglich.... die derzeitige Verunsicherung führt sogar zu verstärkten Einfluss der Religion, die vermeintliches Orientierungswissen anbietet. Das größte Problem stellt der Wahrheitsanspruch der Religionen dar, dabei sind sie imho bloße Konstrukte...
Ich glaube aber, dass diese Rede ebenso wie die Kirche an sich kaum noch wirklichen Einfluss hat. Dass der Einfluss gerade der katholischen Kirche in Deutschland seit bayrischem Papst und bekennender Volkszeitung wieder steigen soll, hält sich auch nur aufrecht, wenn man dem, was die Medien daraus machen, glauben will. Die Kirchengemeinde schrumpft trotzdem, egal was Bild oder Feuilleton schreiben...
Das Problem ist, dass hierzulande - und damit hat Kardinal Meisner vielleicht sogar unfreiwillig Recht - kaum noch jemand der Religion als Glaubensweg nachgeht, sondern diese nur noch als Ankerpunkt der eigenen Kultur sieht. Und ehrlich gesagt lässt sich das ja auch nicht wirklich trennen, Kultur ist von Religion beeinflusst und meiner Meinung nach ist Religion im Alltag auch wesentlich mehr Kultur als Glaube.
Was der Kardinal also streng genommen gesagt hat ist, dass er Kunst/Kultur nur dann gutheißt, wenn sie mit dem - seiner Meinung nach wahren - Glauben in Verbindung steht. Und das ist ja nun keine bahnbrechend neue Auffassung der Kirche... Und es hätte auch niemanden interessiert, wenn er nicht dummerweise auf dem Wort "entartet" ausgerutscht ist. Unglückliche Wortwahl, klar, aber in Deutschland neigt man ja dazu, bei solchen Reizworten jeglichen Verstand auszuschalten und blindlings "Nazi!" zu schreien...
Der Kardinal gehört einer Vereinigung an, die (laut Statistik) ein Drittel der deutschen Bevölkerung präsentiert, und die zwangsweise seine Meinung teilen muss (ohne das Wort "entartet"), denn das ist das, was die römisch-katholische Kirche lehrt, und was diese lehrt, muss man als Katholik anerkennen (um einen Pfarrer zu zitieren: "Wenn man einen Stein aus dem Glaubensgebäude zieht, stürzt es gleich ganz ein."). Was da so aufgeregt diskutiert wird, ist nur eine Erinnerung der Gemeinde gewesen. Die Meinung kann man teilen, oder man lässt es und ist nicht Teil dieser Kirche...
Dass man in den Medien verstärkt auf die genaue (Wechsel-)Wirkung von Religion auf die Kultur eingehen sollte, ist eine ganz andere Sache. Das sehe ich auch so, aber dafür braucht es nicht die verunglückte Wortwahl eines Kardinals...
bei näherem Nachdenken meine ich auch, dass Du da Recht hast. Es ist nicht die Kirche, die mehr Macht bekommt, sondern andere versuchen ihre eine Macht zuzusprechen und andere springen auf dem Zug auch. Auch die Kirche, die ihre vielleicht letzte Chance sieht in Mitteleuropa.
Die
Das Problem ist, dass hierzulande - und damit hat Kardinal Meisner vielleicht sogar unfreiwillig Recht - kaum noch jemand der Religion als Glaubensweg nachgeht, sondern diese nur noch als Ankerpunkt der eigenen Kultur sieht. Und ehrlich gesagt lässt sich das ja auch nicht wirklich trennen, Kultur ist von Religion beeinflusst und meiner Meinung nach ist Religion im Alltag auch wesentlich mehr Kultur als Glaube.
Was der Kardinal also streng genommen gesagt hat ist, dass er Kunst/Kultur nur dann gutheißt, wenn sie mit dem - seiner Meinung nach wahren - Glauben in Verbindung steht. Und das ist ja nun keine bahnbrechend neue Auffassung der Kirche... Und es hätte auch niemanden interessiert, wenn er nicht dummerweise auf dem Wort "entartet" ausgerutscht ist. Unglückliche Wortwahl, klar, aber in Deutschland neigt man ja dazu, bei solchen Reizworten jeglichen Verstand auszuschalten und blindlings "Nazi!" zu schreien...
Der Kardinal gehört einer Vereinigung an, die (laut Statistik) ein Drittel der deutschen Bevölkerung präsentiert, und die zwangsweise seine Meinung teilen muss (ohne das Wort "entartet"), denn das ist das, was die römisch-katholische Kirche lehrt, und was diese lehrt, muss man als Katholik anerkennen (um einen Pfarrer zu zitieren: "Wenn man einen Stein aus dem Glaubensgebäude zieht, stürzt es gleich ganz ein."). Was da so aufgeregt diskutiert wird, ist nur eine Erinnerung der Gemeinde gewesen. Die Meinung kann man teilen, oder man lässt es und ist nicht Teil dieser Kirche...
Dass man in den Medien verstärkt auf die genaue (Wechsel-)Wirkung von Religion auf die Kultur eingehen sollte, ist eine ganz andere Sache. Das sehe ich auch so, aber dafür braucht es nicht die verunglückte Wortwahl eines Kardinals...