Wer vom Schulbuch redet, darf von der Schule natürlich nicht schweigen. Und die empfinde ich als katastrophal. Nicht nur die gegenwärtige - sofern ich das aus der Distanz eines Vaters schulpflichtiger Kinder beurteilen kann, sondern auch die Schule, auf die ich in den 70ern ging. Im großen Ganzen ist es meiner Meinung nach kaum schlimmer geworden.
Die Katastrophe ist das Fehlen einer Sinnvermittlung. So habe ich es damals erlebt und so erlebe ich es heute bei meinen Kindern. Das Wissen wurde und wird einfach hingeknallt, heute - nach meinem Eindruck - irgendwie zeitgeistiger verpackt und weniger autoritär. Aber wozu diese Unmasse Wissen eigentlich gelernt werden soll, das erklärt/e einem weder das Buch noch der Lehrer. In einer sehr naiven Weise wurde und wird immer noch davon ausgegangen, dass man das selbstverständlich braucht. Aber mir leuchtete es als Pubertierender keineswegs ein, wozu ich mich mit diesen Toten, den Goethes, Schillers und Konsorten beschäftigen sollte. Oder mit den Fallgesetzen. Oder der Integralrechnung. Oder dem Zitronensäurezyklus. Oder dem Ackerbau in Indien. Und, und, und. Und das ist doch heute noch das Gleiche. Wenn mich meine Kinder irgendwas aus der Schule fragen, weil was sie nicht verstanden haben, sei es etwas Natur- oder etwas Geisteswissenschaftliches, bemerke ich, dass sie es nicht verstehen, weil sie es nicht einordnen können, weil ihnen niemand den Ort gezeigt hat, an dem dieses Wissen einen Sinn bekommt. So ein nutzlos erscheinendes Wissen wird weder gern gelernt noch gut behalten.
Ich vermute, dass den Wissensvermittlern, den Lehrern und Schulbuchschreibern, dieser Sinn ebenso wenig präsent ist, anders kann ich mir nicht erklären, warum die Schulbücher einen so zerfaserten, strubbligen Eindruck machen. Die Pädagogen denken wohl: Man muss es halt lernen, weil man es zu einem Kanon gehört und weil man es angeblich irgendwann brauchen kann. Das ist so wahr wie es falsch ist. Ich bin nach der Schulzeit ohne Fallgesetze und Integralrechnung durchs Leben gekommen. Und der Kanon ist ein Witz, wenn ich mir vorstelle, was Kindern alles nicht oder nur beiläufig beigebracht wird: Medienkompetenz, Wirtschaftskompetenz, Sozialkompetenz, Geschmackskompetenz. Na ja, ein weites Feld.
Über das mit der Sinnvermittlung musste ich viel Nachgrübeln. Denn genau das ist auch eines der Probleme, die mein Pflegebruder mit der Schule hat. Und ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll, denn ich weiß nicht ob ich ankomme. Ich selber hatte tatsächlich nie das Problem. Keine Ahnung, ich schätze, weil mir ein paar Menschen geholfen haben, zu denen ich viel Zugang, einen Gleichklang spürte, die zudem auch noch meine Lehrer waren. Und vielleicht ist es auch noch meine Art... Jedenfalls machte Schule für mich immer Sinn (auch wenn es durchaus Dinge gab, die ich nicht mochte). Es machte immer Sinn sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, etwas für sich Nützliches herauszuziehen. Ich weiß gar nicht mal, ob es an dem anderen Schulsystem lag. Sicher bin ich mir aber, dass wenn ein Lehrer die Entscheidung trifft eine Ausbildung zu einem anderen Schulsystem zu machen, dann hat er sich eben genau über den Sinn Gedanken gemacht. Die Chancen stehen also gut, dass man zumindest, wenn nicht einen besseren, so einen bewussteren Lehrer auf der Alternativschule zu finden.
Die Katastrophe ist das Fehlen einer Sinnvermittlung. So habe ich es damals erlebt und so erlebe ich es heute bei meinen Kindern. Das Wissen wurde und wird einfach hingeknallt, heute - nach meinem Eindruck - irgendwie zeitgeistiger verpackt und weniger autoritär. Aber wozu diese Unmasse Wissen eigentlich gelernt werden soll, das erklärt/e einem weder das Buch noch der Lehrer. In einer sehr naiven Weise wurde und wird immer noch davon ausgegangen, dass man das selbstverständlich braucht. Aber mir leuchtete es als Pubertierender keineswegs ein, wozu ich mich mit diesen Toten, den Goethes, Schillers und Konsorten beschäftigen sollte. Oder mit den Fallgesetzen. Oder der Integralrechnung. Oder dem Zitronensäurezyklus. Oder dem Ackerbau in Indien. Und, und, und. Und das ist doch heute noch das Gleiche. Wenn mich meine Kinder irgendwas aus der Schule fragen, weil was sie nicht verstanden haben, sei es etwas Natur- oder etwas Geisteswissenschaftliches, bemerke ich, dass sie es nicht verstehen, weil sie es nicht einordnen können, weil ihnen niemand den Ort gezeigt hat, an dem dieses Wissen einen Sinn bekommt. So ein nutzlos erscheinendes Wissen wird weder gern gelernt noch gut behalten.
Ich vermute, dass den Wissensvermittlern, den Lehrern und Schulbuchschreibern, dieser Sinn ebenso wenig präsent ist, anders kann ich mir nicht erklären, warum die Schulbücher einen so zerfaserten, strubbligen Eindruck machen. Die Pädagogen denken wohl: Man muss es halt lernen, weil man es zu einem Kanon gehört und weil man es angeblich irgendwann brauchen kann. Das ist so wahr wie es falsch ist. Ich bin nach der Schulzeit ohne Fallgesetze und Integralrechnung durchs Leben gekommen. Und der Kanon ist ein Witz, wenn ich mir vorstelle, was Kindern alles nicht oder nur beiläufig beigebracht wird: Medienkompetenz, Wirtschaftskompetenz, Sozialkompetenz, Geschmackskompetenz. Na ja, ein weites Feld.