tinius - 9. Okt, 22:08
Du darfst nicht vergessen, daß zumindest alle 6 Titel auf der Shortlist - von Glavinic über Lange - Müller bis hin zu Mosebach oder Köhlmeier und Steinaecker eine recht breite Wahrnehmung und kritische Würdigung in den Feuilletons erfahren werden (Weder in meiner Buchhandlung noch in der Buchabteilung eines nahegelegenen Kaufhauses war überhaupt einer der nominierten Titel vorrätig). Und daß Frau Franck (oder die Jury) möglicherweise einen inhaltlichen Trend bedienen, finde ich weder verwerflich, noch ungerecht den anderen Titeln gegenüber. Maßstab ist allein die konkrete Ausarbeitung in dem ausgezeichneten Titel. Und die scheint - soweit ich das Presseecho verfolgen konnte - trotz einer gewissen Konventionalität wohl durchaus gelungen. Zudem gebe ich zu bedenken, daß gerade der Deutsche Buchpreis und der Preis der Leipziger Buchmesse auch als Marketinginstrument nicht nur nationaler Ausrichtung konzipiert sind (und anscheinend auch genau diesen Zweck erfüllen). Zudem bin ich eigentlich ganz froh, daß es eine zwar nicht ganz unbekannte, aber doch eher noch aufstrebende Autorin getroffen hat, sodaß ein gewisser Aspekt des Förderns deutschsprachiger Literatur immer noch merkbar bleibt. LG tinius
AiHua - 9. Okt, 23:57
Ja, bestimmt hast Du recht. Die Bücher können sich durch die Nominierung schon über viele Pressebeiträge freuen. Ich finde es auch an sich gut, dass man an das Publikum denkt, und das Thema ist einfach der Renner, ich mag selber aber eben andere Bücher lieber aus der Auswahl, und meine auch, dass man begründen kann, warum andere besser sind. So dass ich das gefühl habe, dass die Thematik, die Verknüpfung zur Wirklichkeit viel zur Wahl beigetragen haben.