Europa und der Tod
Habermas, den hatte ich ehrlicherweise schon tot geglaubt. Aber hellwach referierte er unlängst über seine Hoffnungen und Skepsis gegenüber Europa. Bei vielem kann ich nur zustimmen. Und es liegt ja auf der Hand, dass er das besser in Worte fassen kann als ich hingegossene Bloggerin. Hin und wieder mir zu freundlich, dann mal wieder zu misstrauisch, aber durchaus Dinge ansprechend, die einem bei dem ganzen Europakonglomerat einfallen. Ja, ich denke auch, das mit der bürgernahen Europapolitik wird und war bisher schwierig, eher mal nicht vorhanden. Und vor allem ein großes JA zu der Meinung, dass das Nichtentscheiden in der Politik dazu führe, dass die europäischen Staaten aus dem Europa herausfallen und wieder sich in Nationalstaaten zerstückeln. Dabei denke ich aber auch so, dass dieses Nichtentscheiden aller zu Entscheidungen einzelner führt, die weit ab vom europäischen Gedanken sind, womöglich auch ab von allen möglichen ethischen Grundsätzen. Anderseits macht so eine große Einheit ja leider auch ziemlich viele kleine, liebenswerte Kleinigkeiten der einzelnen kaputt. Weshalb ich also eher an ein vorsichtiges Vorgehen denken mag, also ein Europa der kleinen Schritte, was Habermas wiederum eher nicht so gerne sieht.
Sicher nach dieser Rede ist jedenfalls mal eindeutig, dass Europa ein vielgefächerter Begriff ist und mein mit ein und demselben Begriff eben höchst unterschiedliche Vorstellungen und Projekte vor sich sehen kann. Nicht nur deshalb wäre es schön gewesen, wenn man in den Nachrichten nicht nur hie und da eine kurze Mitteilung über diese Veranstaltung gefunden hätte, sondern diese ganze Sache mal etwas mehr beleuchtet worden wäre. Na ja, es gab ja auch solche Artikel.
[und wer was dagegen hat, gefährdet die europäischen ideale... so!]