Ich weiß nicht, wieviel hundert gigabyte mein ebookreader aufweisen müßte, nur damit wenigstens meine Bibliothek erhalten bleiben und wachsen könnte. Ich hab beim kindle mal ausgerechnet, daß ich derzeit um die 20 - 30 Geräte brauchte, um nur den Bestand zu erfassen. Das nächste Problem ist leider und unabwendbar die Speicherdauer der Daten, denn technische Geräte und Festplatten haben eine ziemlich kurzen Lebensdauer, zumindest im Vergleich zu heutigen, auf säurefreiem Papier gedruckten Büchern. Ich habe beim kindle auch nicht hören können, daß es möglich wäre Sicherungskopien anzulegen. Zuletzt bleibt noch die Lebensdauer des Anbieters. Denn gerade onlineshops wie amazon sind letztlich bestandsgefährdert. Das platzen der Web - Blase bzw. (wahrscheinlicher :) ein riesiger Klau von Kundendaten würde amazon den Garaus machen....
T. Aschenlampe - 12. Dez, 00:50
Sjalfur hat schon recht - das Buch wird nicht aussterben, wie ja auch noch die Schallplatte existiert - aber eben nur noch für Sammler. Ich denke, dass man sich in 10 Jahren über die Argumente von tinius amüsieren wird. Wozu soll man denn die ganze Zeit eine komplette Bibliothek mit sich herumschleppen? Wozu sich Sorgen über die Lebensdauer von Daten machen, wenn diese per Knopfdruck beliebig oft kopiert werden können - zumindest solange diese keinem DRM unterliegen? Kritikwürdig finde ich eher das miese Design des kindles, den enormen Preis und die drohenden Folgen durch das mit dieser Technologie realisierbare Vertriebskonzept für den Buchhandel und das Verlagswesen. Aber das ist ein anderes und sehr weites Feld. Bis die eInk-Technologie wirklich ausgereift ist, dauert's noch ein bisschen - und solange müssen Leser ihre Bücherkisten noch die Treppen rauf- und runterschleppen, ob sie das wollen oder nicht.
Könnte schon sein. Schließlich schreiben heute ja auch immer noch Leute darüber, dass die raschelnde Zeitung am Frühstückstisch nicht weg zudenken ist, dabei gibt es schon sehr viele Menschen, die sich hauptsächlich auf elektronischer Basis informieren. Das dabei das habtische Gefühl von Papier, das Erlebnis von abfärbender Druckerschwärze entfällt, stört schon viele nicht mehr.
Es kann also durchaus sein, dass einige noch den Geruch eines alten Buches lieben, aber es wenig mit der Alltäglichkeit des Lesens zu tun hat.
T. Aschenlampe - 12. Dez, 11:38
Eben. Und das alltägliche Lesen in elektronischen Medien wird es sein, das die Bedeutung des Mediums Buch, so wie wir sie heute kennen, wahrscheinlich verschwinden lassen wird. In der alltäglichen Konkurrenz mit dem Internet wurde aus meinem 24-bändigen Brockhaus inzwischen ja auch eine schöne, aber eigentlich überflüssige bildungsbürgerliche Dekoration. Natürlich ist das sinnliche Erleben mit einem Buch unvergleichlich. Aber das gilt auch für das Schreiben mit einem Füllfederhalter - hält uns das davon ab, immer mehr, ja fast ausschließlich nur noch per Tastatur zu schreiben? Schön ist diese Entwicklung nicht, aber um Schönheit ging es beim technisch-kapitalistischen Fortschritt ja sowieso nie. Dem Buch wird es also wohl ergehen wie dem Segelschiff, der Wachskerze oder dem Spinnrad: schön anzuschauen, romantische Gefühle weckend - aber vergleichsweise unpraktisch und daher für den Alltag ohne Bedeutung.
ha! und man bedenke die unendlichen möglichkeiten der volltextsuche!
ich glaube, für "informationstragende" bücher wird das so zutreffen. teilweise ja auch ganz praktisch, man denke alleine an die möglichkeiten im studium. schnellerer informationsfluss, kein zur bibliothek rennen mehr, kein "dieses buch ist zurzeit verliehen" usw.
ich hoffe aber, bei romanen wird das nicht so schnell gehen, vielleicht gibt es irgendwann "handheld-e-books", in die man sich romane reinladen kann, dann ist das auch praktisch im bett, zug, etc. kein problem mehr. auch da kann es ja praktisch sein, z.b. richtige displaybeleuchtung... wenn ich da an leseversuche bei nachtbeleuchtung im ICE denke...
allerdings sollte es einige nieschen geben, die etwas über die von segelschiff und spinnrad (wer hat heute noch sowas außer ai hua und heimatmuseen?) hinausgehen (die kerze ist da ein guter vergleich, glaube ich). einem kind würde ich in jedem fall ein richtiges buch in die hand drücken und kein bruchsicheres, speichelabweisendes display. noch nicht mal unbedingt wegen möglicher augenschädigungen (moderne displaytechnik plus einige jahre, naja, man wird sehen...), sondern wegen dem objekt selbst, der "haptischen erfahrung"...
und ich glaube ( soll heießen: stelle mir vor ... ), das wirkt bis zu einem gewissen grad auch in anderen bereichen nach. musik wird es sicher auch immer noch an tonträger gebunden geben und nicht nur als mp3 (oder folgeformate, denn mp3 ist qualitativ ja eh - tschuldigung - arsch...). ich denke auch, dass das über den reinen nostalgiker-markt hinausgehen wird. nicht in wirtschaft und wissenschaft, aber im privaten bereich, ganz einfach weil ich denke, dass die virtualität irgendwann zuviel wird und man darauf achtet, gewisse vor allem liebgewonnene dinge greifbar zu besitzen. ein buch ist eben kein buch, wenn es ein e-book ist, sondern vielmehr ein substitut aus daten, geld ist auch nicht mehr geld, wenn man ec zahlt, sondern eine virtualität...
ich glaube - oder vielleicht hoffe ich das auch nur - dass das maß an ertragbarer virtualität bei einem (nicht-virtuellen) menschen eine grenze hat, die wird zwar sicher noch weiter ausgereizt, aber irgendwo ist schluss. hoffe ich zumindest...
Es kann also durchaus sein, dass einige noch den Geruch eines alten Buches lieben, aber es wenig mit der Alltäglichkeit des Lesens zu tun hat.
ich glaube, für "informationstragende" bücher wird das so zutreffen. teilweise ja auch ganz praktisch, man denke alleine an die möglichkeiten im studium. schnellerer informationsfluss, kein zur bibliothek rennen mehr, kein "dieses buch ist zurzeit verliehen" usw.
ich hoffe aber, bei romanen wird das nicht so schnell gehen, vielleicht gibt es irgendwann "handheld-e-books", in die man sich romane reinladen kann, dann ist das auch praktisch im bett, zug, etc. kein problem mehr. auch da kann es ja praktisch sein, z.b. richtige displaybeleuchtung... wenn ich da an leseversuche bei nachtbeleuchtung im ICE denke...
allerdings sollte es einige nieschen geben, die etwas über die von segelschiff und spinnrad (wer hat heute noch sowas außer ai hua und heimatmuseen?) hinausgehen (die kerze ist da ein guter vergleich, glaube ich). einem kind würde ich in jedem fall ein richtiges buch in die hand drücken und kein bruchsicheres, speichelabweisendes display. noch nicht mal unbedingt wegen möglicher augenschädigungen (moderne displaytechnik plus einige jahre, naja, man wird sehen...), sondern wegen dem objekt selbst, der "haptischen erfahrung"...
und ich glaube ( soll heießen: stelle mir vor ... ), das wirkt bis zu einem gewissen grad auch in anderen bereichen nach. musik wird es sicher auch immer noch an tonträger gebunden geben und nicht nur als mp3 (oder folgeformate, denn mp3 ist qualitativ ja eh - tschuldigung - arsch...). ich denke auch, dass das über den reinen nostalgiker-markt hinausgehen wird. nicht in wirtschaft und wissenschaft, aber im privaten bereich, ganz einfach weil ich denke, dass die virtualität irgendwann zuviel wird und man darauf achtet, gewisse vor allem liebgewonnene dinge greifbar zu besitzen. ein buch ist eben kein buch, wenn es ein e-book ist, sondern vielmehr ein substitut aus daten, geld ist auch nicht mehr geld, wenn man ec zahlt, sondern eine virtualität...
ich glaube - oder vielleicht hoffe ich das auch nur - dass das maß an ertragbarer virtualität bei einem (nicht-virtuellen) menschen eine grenze hat, die wird zwar sicher noch weiter ausgereizt, aber irgendwo ist schluss. hoffe ich zumindest...