"Blood is love"
Könnten sich zumindest Alma und Suzanne denken, allerdings erstmal nicht sich gegenseitig betreffend, sondern nur was ihren schon sehr blutleeren Vorfahren angeht. Beide wissen nämlich erstmal gar nicht genau, was sie voneinander halten sollen. So unterschiedlich, sich gar nicht kennend.
Trotzdem wurden sie vom Schicksal, oder mehr gesagt von ihrer Erbtante, zusammengeführt. Sie haben sich vorher nie gesehen, sind aber Cousinen. Und können der Versuchung nicht widerstehen, dem „Fass ohne Boden“, einem wunderschönen Familienanwesen auf einer Kanalinsel. So dass sie versuchen zusammen dort zu leben. Aber wie so oft, spukt es in ihrem Anwesen. Ihr moralisch etwas fragwürdiger Vorfahr sucht sie nämlich heim. Jedenfalls eine von ihnen, die wiederum langsam verzweifelt. Denn sie fühlt sich von seinen ständigen Besuchen eher gestört. Die andere wiederum ist verzweifelt, weil er sie erstmal nie besucht, dabei ist sie doch von den beiden die Rafiniertere und eine erfahrene Pariserin.
Nachdem die beiden Cousinen feststellen, dass sie sich gegenüber wie zwei eifersüchtige Geliebte und Rivalinnen verhalten, schmieden sie einen Plan. Jeder für sich, der allen dreien Frieden bringen soll.
Ein amüsanter, vor allem sehr gut gemachter kleiner Film von Claire Devers. In dem Gehenkten wird es immer wieder geschafft, dass in der heutigen Zeit ein Hauch von Spukgeschichten Historie auftaucht, bei dem schönsten Urlaubswetter wird die eindrücklichste Geistermusik gespielt. Die beiden Damen sind wundervoll und der Gehenkte ohne Worte ausdrucksstark (die Nackenstarre des Gehenkten war bestimmt anstrengend darzustellen).
Vorlage war die Kurzgeschichte The Third Person von Henry James um 1900 verfasst.
Vor kurzem lief er auf arte am Nachmittag, doch vielleicht hat man ja das Glück, dass er es wieder zur Ausstrahlung schafft. Verdient hätte es der Film.