Es ist halt schön,
wenn wir die Freunde kommen sehn. –
Schön ist es ferner, wenn sie bleiben
Und sich mit uns die Zeit vertreiben. –
Doch wenn sie schließlich wieder gehen,
ist’s auch recht schön.
ob nun freunde oder familie, ob bei dir oder woanders, alles braucht das rechte maß. kein grund, da eine grundsatzfrage draus zu machen. andere, und stünden sie uns noch so nahe, sind nun einmal anders als wir. dieses vermeintliche einvernehmen, das dich auszustoßen scheint, beruht lediglich auf vor langer zeit getroffenen vereinbarungen und evtl. größerer nähe zueinander, deren bestandteil du eben nicht mehr bist.
Ich muss da eher an das sprichwort mit den fisch denken. Drei tage alter Fisch fängt an zu riechen...
Und ja, man muss vielleicht keine Grundsatzfrage draus machen. Aber es ist für mich doch erstaunlich, dsas man so manch geliebten Menschen keine Schwäche zeigen darf, denn sonst stürzen sie sich wie die Geier auf Dich...
in meiner familie auch zeitweise das gefühl, nicht dazu zu gehören. inzwischen jedoch tendiere ich dazu, die dinge zu nehmen, wie sie sind: wir alle sind verschiedene menschen. dass wir aus einem "stall" kommen, sagt überhaupt nichts. seither unterstelle ich ihnen nur gutes, was so viel geruhsamer ist als alle anderen denkvarianten.
schau dir meine große schwester an, die seit dem tod der eltern den familienladen zusammen hält, so weit das möglich ist. sie bewundert meine malerei, zeigt sie auch stolz herum, aber verstehen tut sie es nicht, wenn ich über diese dinge rede. es verschließt sich ihr, dass jemand über eine imgrunde kindische sache wie malen (kinder malen!) in solche begeisterung und gleichzeitig solche seelennöte ausbrechen kann. (ja, wenn mich die sache reich und berühmt gemacht hätte ... dann wärs was anderes). sie konnte nie etwas mit meiner "schwere" anfangen. die war eigentlich nur anlass für sie, sich sorgen zu machen. und gerade das will sie nicht: sich sorgen machen müssen. sie will es schön haben. jetzt, wo sie in rente ist, wird ihr die endlichkeit des lebens bewusster als je zuvor. da denkt man doch nicht über probleme nach, wenn sie nicht alltagsbestimmend sind.
usw.usf.
vielleicht wollen es deine leute auch nur schön haben, füllen die tage mit allerhand geplätscher (deswegen auch die wettergespräche), nur um nicht einen moment lang nachdenken und sich sorgen machen zu müssen.
was in ihren köpfen passiert, weisst du nicht. vielleicht sind sie "schwerer" als du glaubst. auch du zeigst ihnen ja nicht dein wahres gesicht. vielleicht ist es eine allgemeine vereinbarung, die alle - nicht nur du mit dir - getroffen haben: wir wollen problemlose ferien haben?
Ein sehr interessanter Gedanke, von Frau Erphschwester.
Möglicherwesist ist von den Menschen um Dich herum wirklich zuviel verlangt, offen über "Wichtiges" oder "Bewegendes" zu sprechen, weil sie die Gedanken daran fortzuwischen versuchen.
In so komplexen Konstrukten wie Familientreffen /-urlauben ist Konfliktfreiheit vermutlich wirklich DAS oberst anzustrebende Element.
Manch Einer von ihnen mag im vertrauten Einzelgespräch ganz anders auftreten.
Was das "dem Anderen keine Schwäche zeigen" betrifft:
Da spielt bestimmt die Angst vor dem eigenen Versagen, der eigenen hilfebedürftigen Lebenslage, in die man einmal geraten könnte, mit. Die will Keiner.
Das ist etwa so, wie das Verprügeln des Klassenschwächsten auf dem Schulhof, damit man selbst (als Zweitschwächster, wie man weiß), verschont bleibt.
'Hört sich nicht sehr erwachsen, rational an? Stimmt.
Aber rationales Verhalten von Familiengruppen zu erwarten, das wäre nun SICHER zuviel verlangt ;-)
Ich denke, dass es sicher das ungeschriebene Gesetz gibt bei andersdenkenden Menschen innerhalb einer Familie, gewisse Dinge nicht all zu sehr unter die Lupe zu nehmen zu vielen Zeite (vielleicht immer). Allerdings sehe ich noch einen Unterschied darin, wenn es Lebenssituationen gibt oder Krankheiten oder Momente der Schwäche, die man NIE diesen Menschen schildern dürfte, denn sonst würden sie nicht nur einem nicht helfen, sondern verachten.
Sicher, das kann man als Selbstschutzmechanismus sehen. Aber dann frage ich mich, wie menschlich (nach: "Wir wollen nicht der Natur, uns selbst alles verdanken!") wir eigentlich sind?
Aber wie ich ja mit Malinowski ansprach, ist die ganze Situation ja nicht gar ohne Selbstreflexion zu sehen. Aber in seinem Tagebuch darf man mehr (wobei da ja die Wissenschaft sich nicht ganz einig ist), da man nicht kohärent ist.
ich
Es ist halt schön,
wenn wir die Freunde kommen sehn. –
Schön ist es ferner, wenn sie bleiben
Und sich mit uns die Zeit vertreiben. –
Doch wenn sie schließlich wieder gehen,
ist’s auch recht schön.
ob nun freunde oder familie, ob bei dir oder woanders, alles braucht das rechte maß. kein grund, da eine grundsatzfrage draus zu machen. andere, und stünden sie uns noch so nahe, sind nun einmal anders als wir. dieses vermeintliche einvernehmen, das dich auszustoßen scheint, beruht lediglich auf vor langer zeit getroffenen vereinbarungen und evtl. größerer nähe zueinander, deren bestandteil du eben nicht mehr bist.
nehme ich an.
Und ja, man muss vielleicht keine Grundsatzfrage draus machen. Aber es ist für mich doch erstaunlich, dsas man so manch geliebten Menschen keine Schwäche zeigen darf, denn sonst stürzen sie sich wie die Geier auf Dich...
ich hatte
schau dir meine große schwester an, die seit dem tod der eltern den familienladen zusammen hält, so weit das möglich ist. sie bewundert meine malerei, zeigt sie auch stolz herum, aber verstehen tut sie es nicht, wenn ich über diese dinge rede. es verschließt sich ihr, dass jemand über eine imgrunde kindische sache wie malen (kinder malen!) in solche begeisterung und gleichzeitig solche seelennöte ausbrechen kann. (ja, wenn mich die sache reich und berühmt gemacht hätte ... dann wärs was anderes). sie konnte nie etwas mit meiner "schwere" anfangen. die war eigentlich nur anlass für sie, sich sorgen zu machen. und gerade das will sie nicht: sich sorgen machen müssen. sie will es schön haben. jetzt, wo sie in rente ist, wird ihr die endlichkeit des lebens bewusster als je zuvor. da denkt man doch nicht über probleme nach, wenn sie nicht alltagsbestimmend sind.
usw.usf.
vielleicht wollen es deine leute auch nur schön haben, füllen die tage mit allerhand geplätscher (deswegen auch die wettergespräche), nur um nicht einen moment lang nachdenken und sich sorgen machen zu müssen.
was in ihren köpfen passiert, weisst du nicht. vielleicht sind sie "schwerer" als du glaubst. auch du zeigst ihnen ja nicht dein wahres gesicht. vielleicht ist es eine allgemeine vereinbarung, die alle - nicht nur du mit dir - getroffen haben: wir wollen problemlose ferien haben?
Möglicherwesist ist von den Menschen um Dich herum wirklich zuviel verlangt, offen über "Wichtiges" oder "Bewegendes" zu sprechen, weil sie die Gedanken daran fortzuwischen versuchen.
In so komplexen Konstrukten wie Familientreffen /-urlauben ist Konfliktfreiheit vermutlich wirklich DAS oberst anzustrebende Element.
Manch Einer von ihnen mag im vertrauten Einzelgespräch ganz anders auftreten.
Was das "dem Anderen keine Schwäche zeigen" betrifft:
Da spielt bestimmt die Angst vor dem eigenen Versagen, der eigenen hilfebedürftigen Lebenslage, in die man einmal geraten könnte, mit. Die will Keiner.
Das ist etwa so, wie das Verprügeln des Klassenschwächsten auf dem Schulhof, damit man selbst (als Zweitschwächster, wie man weiß), verschont bleibt.
'Hört sich nicht sehr erwachsen, rational an? Stimmt.
Aber rationales Verhalten von Familiengruppen zu erwarten, das wäre nun SICHER zuviel verlangt ;-)
Sicher, das kann man als Selbstschutzmechanismus sehen. Aber dann frage ich mich, wie menschlich (nach: "Wir wollen nicht der Natur, uns selbst alles verdanken!") wir eigentlich sind?
Aber wie ich ja mit Malinowski ansprach, ist die ganze Situation ja nicht gar ohne Selbstreflexion zu sehen. Aber in seinem Tagebuch darf man mehr (wobei da ja die Wissenschaft sich nicht ganz einig ist), da man nicht kohärent ist.