Dienstag, 21. November 2006

Haare, Haare, überall Haare

Eben die Haare des Fanatikers geschnitten, er hat keine mehr, mehr gesagt, er sieht nicht mehr wie ein lockiger Wischmob aus, dafür kleben sie mir überall auf dem Pullover, dem Rock, dem Gesicht, in meinen Haaren… einfach überall. Es sticht und piekst.
Außerdem finde ich es ungerecht, dass er mich einfach fragt ob ich ihn die Haare schneide, er dafür noch nicht mal aus dem Haus muss und nichts zu zahlen hat, ich aber im Gegenzug erstmal einen Termin bei meinem Frisur mit den offenen Beinen machen muss (er ist billig) und viel zu viel Geld ausgebe, dafür dass die mir keine 10 Minuten die Spitzen schneiden.
Grarghhh, dabei dauert es mehr so lange zum Stuhl zu gehen und die Haare durchkämmen zu lassen als das eigentliche Schneiden. Das ist so verdammt ungerecht. Und jetzt piekst alles und ist verdammt unangenehm. Haare sind so zum Kotzen. Haareschneiden finde ich auch ätzend. Jedes Mal tüftelt man wieder, jedes Mal ist die Schere zu stumpf.
Einzig nett war es mal wieder die SoulJacker zu hören. Am Anfang sagte ich noch zum Fanatiker, aber still halten, weil die Wirkung von Eels ist ja bekannt. That’s not really funny begann und natürlich schüttelte er den Kopf… Ja, kurz nachdem ich die Haare mir zurecht hatte. Jetzt weiß ich, wieso die in Salons Fahrstuhlmusik spielen…

Gehirnwindungen sind eindeutig zu verwinkelt

Ich wollte noch so viel, aber irgendwie läuft davon nichts. Ich sitze hier und mir fällt noch nicht mal eine der vielen Sachen ein, die ich machen wollte. Also lieber mal schweigen? Wäre ein Möglichkeit. Vielleicht, wer weiß...

sssssssssshhhhhh
also Sssschhhhhhhhhh

Bacon in Düsseldorf

Noch ein Grund (außer Carravagio) für mich nach Düsseldorf zu fahren wäre ja womöglich die Bacon-Ausstellung. Vielleicht, denn ich bin irgendwie kein Bacon-Fan. Was mich jetzt aber nicht davon abhalten würde einen anzunehmen, wenn mir hier jemand einen schenken will. Na, hat einer einen für mich übrig? Nicht? Na gut, dann nicht…
Aber zurück zur Ausstellung. Die finde ich nämlich interessant, weil Bacon ganz viele Vorlagen hatte für seine Bilder. Ich meine jetzt nicht, dass er einfach von einer Postkarte ein Bild abgemalt hat, sondern, dass er eine Vorlage hatte und daraus etwas Neues schuf. Übrigens heißt auch deshalb die Ausstellung: Die Gewalt des Faktische. Was wiederum einen Ausspruch zitiert, den Bacon gerne benutzte und von Picasso hatte (Quelle vor allem ein Artikel von Mirja Rosenau). „In der Malerei, und nur dort, findet der Maler das Potenzial, das Plus an empfundener Intensität aufzunehmen, das sein leidenschaftliches Verhältnis zur Vorlage und seiner Umwelt bestimmt“, interpretiert Rosenau Bacon, wobei Bacon wohl auch so Picasso interpretierte. Und das (und jetzt kommt die Sache, die mich daran so interessiert) obwohl meines Wissens erst nach Bacons Tod klar wurde, dass Picasso genauso wie Bacon eine Masse an Bildern, Postkarten und was weiß ich als Vorlagen benutzte. Da war womöglich Bacon seinem verehrten Künstler noch viel näher als er dachte…
Bei Picasso weiß man auf den ersten Blick was sein Plus ist, da sind Fotoaufnahmen von irgendwelchen jeweiligen Lebensgefährten, die er als Bild ins nahezu ganz abstrakte variiert, dabei zum fies-genauen Analysator wird. Sieht man auf der einen Seite die Vorlage, eine entzückende Portraitaufnahme, sieht man durch Picassos Blick eine eingesperrte vielschichtige Frau. So in etwa.
Bei Bacon sieht man natürlich auch sofort, dass sein Blick weiter geht, als den der sonst angenommenen Realität. Die Fleischklumpen zeigen natürlich dieses Plus. Aber da ist noch weitaus mehr und nicht ganz so mies anspringend. Da wäre z.B. das Plus der Bewegung. „Wo die Kamera nüchtern Momentaufnahmen aus dem bewegten Leben isoliert, gestattet Bacon den fotografieren Bildern, sofern sie ihm als Malvorlage dienen, Bewegung und Leben gewissermaßen wieder zurück: Während Muybridge jeden Schritt eines Hundes in gestochen scharfen Einzelbildern fixiert, ist das Tier in Bacons daran angelehnter Study for a Running Dog (1954) in Bewegungsunschärfe fast bis zur Unkenntlichkeit verwischt“, erklärt Rosenau. Und natürlich muss ich an meinen geliebten futuristischen Dackel denken. Neu ist das also alles nicht, aber wenn heute jemand Maria mit dem Kinde malt würde ich mich bestimmt nicht beschweren.
Das absolute Plus soll aber bei Bacon noch etwas anderes ausmachen. Und das ist nicht nur die Bewegung, sondern vor allem die Überlagerung vieler Einzelheiten zu einem Ganzen. Platt gesprochen: Bacon nutzt verschiedene Vorlagen um ein neues Ganzes zu produzieren. Ein Beispiel dafür sind Portraits in denen er die dargestellte Person sozusagen mit anderen Gestalten überlagert. Da kann Hitler mit einem Portraits eines Papstes von Velázquez „verschnitten“ werden, oder aber Portraitaufnahmen von Kafka und Freud für ein anderes Portrait und dazu setzt er dann die Vorlagen in Käfige, zu große Räume einzig mit Matratzen möbliert.
Interessant finde ich ihn also schon, aber das Mögen bleibt aus.

P.S.
Und es würde mich interessieren, ob die Bilder hinter Glas sind. In den 60ern hat Bacon angefangen seine Bilder hinter Glas zu setzen, damit der Betrachter durch seine Spiegelung sieht, dass er in das Werk eingebunden ist und das obwohl er sagte, dass er sein Werk nicht für ein Publikum schafft… Wäre spannend wie das die Düsseldorfer Kuratoren sehen.

ich will Lösen

Es ist Zeit, Point of no Return wenn man pathetisch sein will, ich sag mal schlicht, hier die geforderten Lösungen der noch nicht erratenen Filmzitate hier.

2. Heaven: "Warum können wir im entscheidenden Moment nie etwas tun?"
6. Dogma: "Aber das schlimmste ist für ihn die Zersplitterung der ganzen Religionen. Er sagt die Menschen machen einen großen Fehler, wenn sie eine gute Idee mit einer Glaubensstruktur versauen."
7. Hero: "Verglichen mit dem Leid aller Menschen auf dieser Welt, ist das Leid eines Einzelnen bedeutungslos."
12. The 51st State: "Wir sind hier in England, da fährt man auf der anderen Seite!" - "Ach wirklich????"
14. Buffalo Soldiers: "Drei Dinge liebe ich an Deutschland, meinen Mercedes, keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn und einen Schwarzmarkt für alles das ich in die Finger bekomme."
15. Der Clou: "Luther hat gesagt, ich könnt' 'ne ganze Menge von dir lernen; saufen konnte ich schon vorher." "Scheiße das mit Luther; der beste Straßenganove den ich je gesehen hab'."
16. Der schmale Grat: "Hast Du schon mal n’ Toten gesehen?" - "Ne Menge, ist nicht anders als tote Hunde wenn man sich an den Anblick gewöhnt hat."
18. Die Katze auf dem heißen Blechdach: "Ich wusste nicht, dass man so einsam sein kann, wenn man mit dem Mann zusammen lebt, den man liebt.“
20. The Astronauts Wife: "Ich glaube sie hatte ihre Periode seit drei Jahren nicht mehr... es ist eine Wohltat, dass sie sich nicht mehr vermehren kann!"
21. The Others: "Wenn ihr einen Geist seht, dann sagt ihr 'Hallo' und lernt einfach weiter."
23. Stromberg: "Ich habe zu Hause noch Fingerabdruckpulver aus’m YPS-Heft, wir kriegen raus wer das war!"
24. Pakt der Wölfe: "Wenn es kein Wolf ist, was ist es dann?" - "Der Teufel...“
25. Night on Earth:"He, 'Lampenschirm', räum sofort Dein Zimmer auf!"
26. Magnolia: "Ich war mal klug... aber jetzt bin ich nur noch dumm!"
27. Mathilde: Tut das weh, wenn du läufst?"
29. Kiss of the Dragon: "Wenn man vom Weg abgekommen ist, ist es am besten, wieder zum Anfang zu gehen."
33. Fräulein Smillas gespür für Schnee: "Ein Punkt ist das, was man nicht teilen kann. Eine Linie ist eine Länge ohne Breite."

So, wenn ihr jetzt einen Keller habt, dann könnt ihr euch dort ungestört der Trauer hingeben, denn ihr habt bestimmt den einen oder anderen Film davon noch gekannt. Denk ich mir jedenfalls so...

an sich sind wir ja schon beim Thema Musik

Ich brauche ganz dringend Musik und zwar ganz dringend zum lauten Hören. Sie sollte aggressiv sein, das fände ich jetzt schön und angenehm. Mit ordentlichem Geknüppel, exzessives Gefrickel, treibenden Rhythmen, Läufen und ausschweifenden, austickenden Gesang. Egal ob aus der elektronischen Ecke, mit Gitarren oder was weiß ich. Laut muss es sein, habe ich das schon erwähnt? Ja, das würde mich jetzt erfreuen.
Irgendwie höre ich mich seit Tagen durch alle möglichen CDs in dieser Wohnung durch und denke jedes Mal, nee jetzt nicht, das muss irgendwie eine Spur mehr sein, das ist alles gerade so unbefriedigend… vielleicht auch zu vertraut.
Gestern dachte ich, ich habe da doch noch ein paar alte Kassetten mit Freejazz, aber ehrlich, Freejazz bringt wahrscheinlich nur den Musikern Spaß oder einem Livepublikum oder aber zu Hause mit mächtig gut wirkenden Drogen. Jedenfalls habe ich nach den ersten 20 Minuten gedacht, nö das ist es jetzt auch nicht.
Oh Mann, ich muss was schaffen und ich scheitere an der ersten Bedingung, die da sein muss um was Sinnvolles zu fabrizieren.
Eine andere Prämisse ist übrigens, dass wenigstens mein Schreibtisch aufgeräumt ist. Ich glaube ihr würdet nur bei einem Rateversuche sicher Gewissheit über den Ordnungszustand meines Schreibtisches bekommen.

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