Ich versuche dem Wordblatt mutig gegenüber zu sitzen. Ich glaube, ich sehe recht lässig aus. Allerdings hat das Ding ein Gespür dafür wenn ich so kaum einen Schnall habe was ich da tippen soll. Naja, man wächst mit seinen Aufgaben.

Das hat bestimmt auch der hl. Georg gedacht als er den Drachen gesehen hat.
Tja, dann bringe ich mal die Lanze Tastatur in Position.

Wenn ich heute noch an einen Zeitungsaufsteller oder an einer Nachricht vorbei komme, in der mir mitgeteilt wird, dass der Osterhase ausstirbt, oder was wir eigentlich an Ostern feiern und was die Eier und der Hase mit Jesus zu tun haben, drehe ich durch und massakriere den ersten Journalisten, Yellowpressschreiberling, Boulevardklatschpressen-was-weiß-ich-wie-man-die-bezeichnet, den ich habhaft werden kann.
Ich meine es weiß doch jeder was wir da feiern! Kennt nicht jeder den Hasen Gottes, die heiligen Eier des Herrn und überhaupt?
Außerdem, bisher sind die Biester jedenfalls nicht ausgestorben. Und das obwohl ich jedes Jahr es höre. Jeden verdammten Tag sterben zig Tierarten aus und es interessiert uns nicht, aber der Hase stirbt seit Jahrzehnten einen langen, qualvollen Presse Tod. Ich meine, da kann man schon das Mitleid verlieren.

"It looks like this really is the end
'cause they say that evil is approaching
And they say come out here and defend
But I don't here them when you touch me"

Er tritt dicht an sie heran. Ernshaftigkeit in seinem Blick, aber ein ehrliches Lächeln auf seinen Lippen.
„Aber wenn du gehst, dann wirst du dich verabschieden, nicht?“
Sie kann keinen Scherz daraus machen, denn er hat die Wahrheit in ihr getroffen. Diese kleine, flatternde Wahrheit, die in ihr leuchtet, selbst wenn alles an und in ihr schwarz und dunkel ist.
„Es tut mir leid. Ich kann es nicht versprechen.“
Sie gehen schweigend über den Gehweg, der voller Rollsplitt das Gehen erschwert. Dann ergreift sie seine Hand.
„Ich weiß nur, dass du es bist der mich hält. Das einzige bist was mich nicht fort treibt.“

"Please babe don't take your eyes off me
'cause the world may crumble and fall down around us
But you know babe you're the last thing I want to see
And the earth may open but they'll don't take your eyes off me"
Trouble over Tokyo: Eyes off me

Okay, Sonne ist durchaus was man so gern mal sieht. Ich bewege mich auch gerne mal im Sonnenschein. Das hat sich aber leider wohl auch der verdammte Haselnussstrauch hier um die Ecke gedacht!!!
Und ja, wenn ihr morgen euch wundert wo eure Haselnusshecke abgeblieben ist… also ich habe ein Alibi. Man kann sich alles besorgen!

„Gibt es Augenblicke, in denen du an mich denkst?
Nicht eine Erinnerung, die Zukunft von mir die du dir wünschst und nicht die Lust zwischen uns, sondern einfach ein Gedanke an mich? Gibt es den?
Das bezweifle ich seit Jahren. Und umso mehr ich mich zurückziehe, scheine ich zu verschwinden, bin nur noch halb anwesend, durchscheinend und dünn.
So viel Anstrengung für ein halbes Leben.“

In der Nacht, ziemlich verschlafen gezappt. Mitten in einem Video dösig gedacht:

„Hat Adam Green jetzt abgenommen? Soll dass jetzt seine neue Musik sein? Ist sein Gesicht irgendwie kürzer geworden? Und wann sind die 80er nicht mehr in?“

Im Halbschlaf war ich mir sicher, dass Julian Casablanca das neue Alter Ego von Adam Green ist!

Irgendwo zwichen Singersongwriter und Postrock soll das ganze liegen. Und wenn man die zwei Lieder auf ihrer Myspace-Seite hört, dann scheint das auch ganz gut getroffen.
Ich war schon ohne Hören im Glücksrausch, denn die beiden Musiker von the unwinding hours dürften so einigen als durchaus prägende Mitglieder von Aereogramme bekannt sein.
Und was war nach dem Hören? Ein Albumwunsch mehr auf meiner langen Wunschliste!

Kommt es mir nur so vor, oder sind die Medien auf Krieg gebürstet?
Heute morgen begrüßt mich mein Medienticker mit dem Betreff: „Wollt ihr die totale IT?“ und gestern durfte ich mich schon über den entzückenden (ist es nicht erzück…) Text erfreuen, der alten Haudegen aus dem Kreise der Taliban, äh Bloggerszene den Rückzug ermöglicht… (wobei nur den gemäßigten).
Wenn ich allerdings an Elena denke, dann fühle ich mich auch schon mitten im Krisengebiet…

Sie steht am Fenster und blickt auf den verwehten Neuschnee. Sie ist beglückt. Will es teilen und wählt die Nummer ihrer Mutter. Sie stockt, lässt die Drehscheibe surrend zurückschnellen und legt den elfenbeinfarbenden Hörer zurück auf die Gabel.
Sie hat niemanden mit dem sie ihr Leben teilen kann, keinen Freund, keine Freundin, keine Seele, die ihr gewogen ist, die jede Nichtigkeit mit ihr teilen mag. Sie nicht verurteilt, dass sie sich mit ihm über Schnee erfreuen mag.

Also wählt sie die Nummer ihrer Mutter. Ein Kind welches der Mutter beim Waten ins Meer sagt wie tief es schon im Wasser steht.
Der Apparat klirrt leise, als sie ihn zurück auf die Spitzendecke stellt. Die Waffe klickt leis, als sie sie entsichert.

Sie hält sich die Waffe gegen die Schläfe und blickt aus dem Fenster dem Schneetreiben zu.

Sie legt die Waffe auf die Fensterbank mit dem staubigen Farn und setzt sich in den Sessel und stellt den Fernseher an.

„[...]
I keep my story where it is
And act as if
[...]”
Travis: something anything

Endlich macht München wieder Anstalten winterlich zu werden. Rauhreif auf Hölzern und Schnee überall. So wie es sein soll eben.
Vor allem, wenn ich daran denke, dass ich meine Schlittschuhe endlich in München habe und jetzt auf zugefrorene Kanäle hoffe.

Ich bin also guten Mutes, auch ohne derzeitig zugefrorenen Nymphenburger Kanäle. Dafür hier ein Bild von der Magdalenenklausel. Sozusagen als Anfeuerung für den Winter.