Freitag, 20. Juni 2008

20 Dinge, die peinlich sind und irgendwie einen heimlich etwas stolz sein lassen

Das ist allerdings gar nicht so einfach. Es gibt wirklich viele Peinlichkeiten [und noch tiefer Scham], aber stolz darauf…
Es haben schon einige gemacht, unter anderem Monsieur BastiH, Herr Pulsiv

1. Als kleines Kind fuhr ich mit meinem rosernen Fahrrad über Feldwege, sammelte Sträuße (die strebenden Lupinen, die liebäugelnden Kornblumen, die sich windende Kamille, flattriger Mohn und lebensfrohe Butterblumen, manchmal rechtsgewundene Brennnessel) und sang laut über mir durch den Wind zugetragene Lieder über reife Pflaumen, Käfer und den hauchzarten Schmetterling. Ich will nicht sagen, dass meine Kindheit wundervoll war, aber es gab Momente, die waren an Zauberhaftigkeit nicht zu überbieten.
Wenn ich heute solch einem Kind begegne, will ich mir nur noch seinen Strauß schnappen und ihm ihn in den weitkrakeelenden Mund stopfen. Und gleichzeitig bin ich froh, dass ich nur selten Menschen begegne, die mich von damals kannten.
Ätzende Lärmbälger! Aber schön war’s…

2. In einer Nacht war ich, sowie meine Begleitung so betrunken, dass wir uns begonnen haben zu Prügeln. Wir wollten uns gegenseitig schützen, wobei der Plan des einen immer dem anderen zuwider lief.
Nachdem unsere Prügelei, recht schwankend, aber dennoch zielsicher ein Ende fand, weil wirklich die letzte U-Bahn unwiederbringlich weg war und er gerade zu Boden gegangen war und ich mich soweit beherrschte, dass ich nicht noch nachtrat (außer einmal vielleicht) liefen wir wutschweigend stundenlang durch die schlafende Stadt. Nur um dann doch ein Taxi zu nehmen, in dem der Fahrer wahrscheinlich genauso betrunken war wie wir, denn eine zeitlang fuhr er rückwärts auf einer Hauptstraße, weil er eine Abzweigung verpasst hatte. Neben mir lallte mein Freund etwas Smaltalk vor sich hin, weil er die Situation halbwegs normal erscheinen lassen wollte. Ich hatte ein anschwellendes blaues Auge und wollte nur schreien.
Da ich moralisch eigentlich schon gegen Prügeleien im Realleben bin und mich eigentlich nie so mies einem Menschen gegenüber benehmen möchte den ich überaus liebe, ist mir die ganze Sache überaus peinlich. Gleichzeitig ist die ganze Sache so was von Rock’n’Roll!!! Mehr geht kaum noch (außer natürlich in diesem Plan, den ich immer noch ausführen werde)

3. Ja, ich habe schon alles an Rollenspiel gemacht was es so gibt (nur nicht live, das ist mir irgendwie dann doch zu heftig).

4. 18 Jahre lang habe ich an einem Ort gelebt und mag ihn trotz seiner Hässlichkeit eigentlich immer noch.

5. Ich kann mehr essen als jeder andere Mensch auf der Welt!

6. Ja, ich war das Kind, das jeder hasst. Der Fanatiker guckte mich total ungläubig an, als ich ihm erzählte, dass es kein Märchen ist, dass man sich verletzen kann, wenn man spielt während man einen Lolly im Mund hat.
Ich habe mir den Gaumen durchstoßen, die Zunge durchgebissen, die Zähne mir locker geschlagen, etliche Platzwunden um Augen und an der Stirn. Mein eines Auge ist durch eine Metallstange mal fast ausgelaufen. Ich konnte mir mal einen Teil des Nasenflügels aufklappen. Ich war einer der ersten Menschen mit einem Röntgenausweis!!! Habe mir etliche dreiflüglige Angelhaken in meine Füße gerammt. Habe hunderte Treppenstürze und wirklich tiefe Sandkuhlenstürze überlebt. Habe meine Knie so sehr beim Rollschuhfahren aufgeratscht, dass sie heute zwei riesige Narben sind. Und einiges mehr. Und, ich habe mir nie etwas gebrochen (außer der Nase). Die Isländer haben da ein Sprichwort: Sie hat einen Knochen in der Nase! Was soviel bedeuten soll, dass jemand zäh ist. An einem kleinen Ort aufzuwachsen an dem es nur viele ältere Jungs gab, hat mich eine spannende Kindheit erleben lassen.

7. Peinlich ist auch die Musik, die ich mal mit einem Freund gemacht habe. Aber es war toll, dass wir es mal geschafft haben uns zusammenzuraufen. Auch wenn man eigentlich nicht den richtigen Nenner zusammen hatte.

8. Vor vielen Jahren habe ich in einfach aufgehört zu Essen. Nach drei Monaten hatte ich wirklich eine ganz schön große Menge abgenommen. Das Ganze (fast ausschließlich) eigentlich für einen Mann, mit dem ich gar nicht mehr zusammen war. Etwas Erbärmlicheres gibt es eigentlich gar nicht. Also Abhängen einer Liebesbeziehung mal anders.

9. Seitdem mache ich jeden Abend Sport. Ich kann unendlich viele Sit-ups, mache unter anderem jeden Abend 400 Stück davon (seitdem habe ich zumindest keine Rückenschmerzen mehr… wenn man die Schultern und den Nacken ausnimmt... ich weiß, das ist ein Witz).

10. Ich hatte einen spießigen, fast altmodischen Freundeskreis. Wir haben Sachen gemacht, für die uns viele ausgelacht haben. Es war eine wunderschöne Zeit. Ich meine, wer singt von euch sonst noch in der Freizeit mehrstimmige Madrigale beim Grillen auf lauschigen Wiesen?

11. Es ist ein peinlicher Drang! Ich habe eine Affinität zu Tieren. Ich muss mich immer zwingen nicht die Eichhörnchen zu zähmen. Ich weiß, dass ich das kann.

12. Wahrscheinlich habe ich alle ??? Hörspiele gehört, auch die Live-Sachen und ich hatte sogar die Kassette mit der ???-Musik (Mann war die Scheiße).

13. Eine Eigenschaft von mir ist das Schwammsein. Ich sauge jeden Müll auf. Egal was, es interessiert mich (auch wenn ich es überhaupt nicht kapiere).

14. Ich heule auf Konzerten vor Ergriffenheit.

15. Hätte durchaus meine Abizensur verbessern können, wenn ich nicht so stolz auf mein Verhalten gegenüber einem Arschloch von Lehrer gewesen wäre. Kleinlich und ziemlich überspitzt.

16. Habe die Aufnahmeprüfung für das Musikstudium bestanden, das erste Mal wirklich viel abgeschrieben (aber auch abschreiben lassen). Mich total verrückt gemacht um schließlich einen anderen Weg einzuschlagen.

17. Ich kann wahrscheinlich aus fast allem essbaren was halbwegs Leckeres machen. Und oute mich damit als Traumheimchen… Scheiße.

18. (BastiH, das dürfte Dich jetzt erschrecken) Ich koche manchmal meine eigene Marmelade ein. Und spinne meine eigene Wolle und stricke dann meine eigenen Pullover. Und in meinem Wohnzimmer liegt ein von mir gewebter Teppich… Und fast jeden Sommer lege ich den Gemüsegarten meiner Mutter neu an… Und Sticken kann ich auch… Und ich mache meinen eigenen Joghurt…

19. Es ist so, dass ich vollkommen überzeugt bin, gegen mein Schicksal anzuleben. Aber dafür klappt es gar nicht so schlecht.

20. Als Kind hatte ich die absurdesten, weil unheimlich blöde, Gedanken. Ich fing an zu weinen, weil meine Mutter mir erklärte, dass sie mal alt sein würde wie meine Großmutter. Ich konnte diese Vorstellung nicht ertragen. Denn ich dachte, dass man nicht einfach alt wird, sondern ausgewechselt wird. Mir erschien es zu unfair, dass meine Mutter das nochmals durchmachen müsse, wo sie doch schon ihr Kind-ich hergeben musste. Ich selber rätselte oft darüber nach wann dieser Augenblick bei mir kommen möge.

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