Projektion
Es ist nicht die tickende Uhr, es ist die Traurigkeit zu wissen, dass eine Möglichkeit mehr fort ist das Leben zu leben, welches in meiner Kindheit mir in feinen, freudigen Farben vorgezeichnet wurde. Dass die Möglichkeit im Zyklus mir konvulsiv zerrinnt. Und zu sehen, dass andere in meinen Farben gehen. Jedes Jahr, jeden Monat, jede Woche, jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde nachfühlen jemand anderes sein zu wollen, zu müssen als vorbestimmt, vorgewünscht.
Hätt’ niemand mir das Leben vorhergemalt, verheißungsvoll und gut. Das Ich wäre möglicher, einfacher in sich zu horchen.
- O dieser Hohn!... Dieser Betrug!
- Es ist nicht das eine, nicht das andere – es ist eben das Leben.[1]
AiHua - 17. Jul, 05:57
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tinius - 17. Jul, 07:33
Spontan fiel mir der Spruch von John Lennon ? ein : "Leben ist das, was passiert, während Du gerade andere Pläne machst." Jeder eingeschlagene Weg, jede Abzweigung führt zu den ganz anderen Möglichkeiten, die nie aufgetaucht wären, hätte man seinen vorgezeichneten Weg nicht verlassen. Und doch geht es mir ja ähnlich, und altersabhängig sind mir schon etliche Möglichkeiten (mehr) verschlossen, dem mir eingepflanzten Idealbild nahezukommen. Man rettet sich .... LG tinius
Richtig falsch? Falsch richtig?
Erlaube
daß wir es streichen
Ich: Gestrichen wird nichts
Poppes: Wir können aber doch korrigieren
Ich: Das können wir nicht
Keine Korrektur
Rosa: Wir könnten doch richtigstellen
was wir als falsch erkannt haben
Ich: Wir haben falsch gespielt
was wir als Richtiges erkannten
Wühr, Paul: Das falsche Buch. Fischer: Frankfurt 1985, S. 120
Tja. Oder?
Aber vorhergemalt ist nicht zwangsmäßig das Richtige, und obwohl es nie wirklich wa[h]r, ist es trotzdem ein Stück der Wirklichkeit... irgendwie so.
Aus dem Schatzkästchen der rheinischen Lebensweisheit.