noch Geburtstag
Heute hätte Ingeborg Bachmann Geburtstag, eine Schriftstellerin, die vor allem mit ihren Gedichten bekannt wurde, allerdings auch Prosa verfasste, auch Oper und Librettitexte.
Und darum aus gegebenen Anlass aus ihrer ersten Veröffentlichung das namensgebende Gedicht Die Gestundete Zeit in einer Lesung der Autorin.
Aus einer Zeit, in der Bachmann ihrer Meinung noch nicht Gedichte schreiben konnte und es deshalb tat, denn 1963 sagte sie in einem Interview:
„Ich habe aufgehört, Gedichte zu schreiben, als mir der Verdacht kam, ich "könne" jetzt Gedichte schreiben, auch wenn der Zwang, welche zu schreiben, ausbliebe. Und es wird eben keine Gedichte mehr geben, eh' ich mich nicht überzeuge, daß es wieder Gedichte sein müssen und nur Gedichte, so neu, daß sie allem seither Erfahrenen wirklich entsprechen.“
Vielleicht hat sie deshalb auch selbst gelesen(?), denn eine Stärke was es offensichtlich nicht von ihr. Und trotzdem gehört Bachmann zu den Autoren, die ich mir immer wieder anhören kann, nein, vielmehr genau deswegen. Dieses Räuspern, an völlig falschen Stellen Atemholen, das Stocken, das zaghafte Krächzen der Stimme, das Vortasten, Vorfühlen in das Gedicht, das ist es was ich daran liebe. Nur deshalb habe ich gemerkt, dass Erklär mir, Liebe ein wundervolles Gedicht ist.
Ansonsten bleibt mir jetzt nur noch zu sagen:
„Lösch die Lupinen.
Es kommen härtere Tage.“